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  Die BEA PFERD, die grösste Fachmesse 
für Pferde in der Schweiz, konnte in diesem Jahr eine besondere Neuheit präsentieren. 
Erstmals wurde das nordamerikanische Konzept eines Trainer-Wettkampfes in Schweizer 
Gefielde importiert, die erste europäische Trainer-Challenge. Diese 
gewann nun Doug Mills (CAN). Er war der Kronfavorit ohne Zweifel. Dennoch war 
die Konkurrenz für den dreifachen kanadischen Challenge-Sieger von hoher Qualität. 
Schon in den Vorläufen zeigten sich die unterschiedlichen Charakteren der drei 
Pferde aus der Zucht von HP Reiss.   Bernd 
Hackl, Photo: Snake Viking
  Vor 
allem Bernd Hackl (GER) erwischte ein schweres Pferd, welches aber dem Publikum 
aufgrund seiner Kraft und Schönheit besonders gefiel.
 
 
 Im 
Interview erklärt uns Bernd Hackl, was ihn an der Trainers Challenge fasziniert. Wie 
erleben Sie die Challenge? Ich 
erlebe die Challenge als sehr fairen Event bei dem alle Beteiligten, egal ob Trainer, 
Organisatoren, Züchter oder Helfer bemüht sind den Anderen zu helfen um den Pferden 
die Arbeit zu erleichtern. Was 
ist die Idee hinter der Challenge? Die 
Idee ist meiner Meinung nach die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Wenn es in 
nur drei Tagen möglich ist ohne viel Druck mit einem fremden Lebewesen zu einem 
Team zusammen zu wachsen und zusammen zu arbeiten warum ist es uns Menschen dann 
oft nicht möglich mit einem Pferd in drei Monaten stressfrei zu arbeiten bzw. 
stressfrei miteinander umzugehen?  Wir 
sollten Fühlen und Denken, sobald ein Teil fehlt funktioniert die Zusammenarbeit 
nicht mehr. Denken 
sie persönlich das der Stress für die Pferde sehr groß ist? Natürlich 
ist es Stress für die Pferde, aber nicht mehr und nicht weniger als wenn sie von 
der Koppel in einen neuen Stall wechseln würden.  Es 
ist auch die Aufgabe der Trainer den Pferden über diesen Stress hinwegzuhelfen, 
genauso wie zu Hause auch. Die 
Pferde sind alle unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen, haben aber doch 
sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Warum? Die 
Erziehung in der Herde und die persönliche Entwicklung jedes einzelnen spielt 
die entscheidende Rolle. Die Flexibilität sich darauf einzustellen ist die eigentliche 
Challenge. Was 
bedeutet für Sie Vertrauen? Ich 
persönlich kann Vertrauen schwer in Worte fassen. Ich denke Vertrauen ist eine 
Verbindung bei der einer für den Anderen da ist wenn jemand einen Fehler macht 
und Jeder im Rahmen seiner Fähigkeiten versucht dem Anderen zu helfen. Vertrauen 
geht niemals nur in eine Richtung, es muss auch zurück gegeben werden. Was 
ist der Vorzug eines Systems wie das der Challenge? Ich 
denke alle drei Trainer haben sich sehr gut auf das jeweilige Pferd und die Situation 
eingestellt. Ein System das so weich wie möglich zum Ziel führt ist immer das 
Richtige. Ich denke wir alle haben unseren Pferden jeden Tag das Beste unseres 
Wissens geboten und wir alle haben jeden Tag versucht dieses Wissen zu erweitern. Wie 
lässt sich das Prinzip von Horsemanship in verschiedenen Disziplinen umsetzen, 
auch im Klassischen Bereich und im Freizeitreitsport? Ich 
glaube Horsemanship lässt sich reitweisenunabhängig sehr gut in unser Leben integrieren 
weil es viel mit Kommunikation, Fühlen und Führen zu tun hat. Es ist ein Gefühl, 
das einem Gefühl folgt. Wie 
können die Zuschauer von der Challenge profitieren? Der 
aufmerksame Zuschauer hat die Gelegenheit die Fortschritte der Pferde zu beobachten 
und die Kommunikation mit Ihrem Gegenüber zu erkennen. Ich glaube hier können 
sich wichtige neue Türen öffnen, sowohl für den Geschäftsführer und seine Belegschaft, 
als auch für den Reiter und sein Pferd. Was 
empfinden Sie persönlich wenn Sie die Challenge beobachten? Ich 
fühle mich sehr glücklich ein Teil des Ganzen sein zu dürfen und es freut mich 
sehr zu beobachten wie gut jeder Einzelne mit seinem Pferd umgeht. Es ist großartig 
zu sehen wie der Stress für die Pferde weniger und weniger wird, durch Vertrauen. 
 Was denken 
Sie welche Basis die Pferde  nach der Challenge haben? Ich 
denke das ist von Pferd zu Pferd verschieden. Doughs Pferd ist soweit das man 
es auf die Koppel stellen und ohne Probleme in 6 Monaten da wieder anfangen könnte 
wo er aufgehört hat. Wallys 
Pferd hat noch ein bisschen Arbeit vor sich um das Vertrauen weiter auszubauen. Ebenso 
mein Fuchs. Für 
mich ist das Training hier nicht abgeschlossen, meine Frau und ich haben beschlossen 
dem Käufer einen Monat Beritt zu sponsern um dem Pferd eine verantwortungsvolle 
Basis mit auf den Weg zu geben. Alle 
Pferde sind im Schritt, Trab und Galopp zu reiten, sie halten an und haben eine 
Steuerung. Ich denke alle drei Pferde wurden optimal auf Ihre Aufgaben als Reitpferd 
vorbereitet, mit so wenig Druck und Stress wie möglich. Alle 
Bilder sehen Sie auf wittelsbuerger.com. 
 
 
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