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               Was könnte 
                die WM kurz- und was langfristig bewirken? 
                Schmitt: Kurzfristig ist für uns sicherlich eine Entwicklung 
                wie im klassischen Dressurreiten möglich - was die Aufmerksamkeit 
                von Sponsoren und Medien angeht. Ausmaße wie im Springreiten 
                zu erreichen, wird sehr schwer. Wenn überhaupt, werden wir 
                frühestens in zehn Jahren so weit sein. Aber die Entwicklung 
                geht bislang schon nach oben, durch die Weltmeisterschaften im 
                eigenen Land sind die Aussichten natürlich ziemlich gut. 
               Was dürfen 
                wir sportlich von Ihnen in Aachen erwarten? 
                Schmitt: Ich möchte definitiv aufs Treppchen. Bei 
                der WM vor zwei Jahren in Jerez war ich sowohl im Einzel als auch 
                mit der Mannschaft nah dran. Diesmal soll es eine Medaille werden. 
               Welche 
                Rolle spielt die WM in Aachen schon heute für Sie und Ihre 
                Kollegen? 
                Schmitt: Natürlich eine große. Ich überlege 
                bereits, mit welchen Pferden ich starten werde, welche Pferde 
                ich schon heute für 2006 schone.  
               Reining 
                wird gerne übersetzt mit Western-Dressur. Wo liegt der Unterschied 
                zum klassischen Dressurreiten und was ist die Faszination beim 
                Reining? 
                Schmitt: Der Hauptunterschied ist sicherlich, dass wir 
                frühzeitig vom Zügel weggehen. Wir geben dem Pferd ein 
                Kommando vor, halten muss es sich dann selber. So wird beispielsweise 
                im Galopp nicht jeder Schritt herausgetrieben. Das ist gleichzeitig 
                auch die Faszination. Ich muss mein Pferd über Vertrauen 
                und Respekt kontrollieren - nahezu ohne über die Zügel 
                einzuwirken. Hinzu kommt die enorme Geschwindigkeit. Wir haben 
                große Tempowechsel in kürzester Zeit.  
               Könnten 
                Sie sich vorstellen, auch einmal in Frack und Zylinder zu reiten? 
                Schmitt: Herrjeh, höchstens im Spaß. Entweder 
                man ist Westernreiter oder man lässt es bleiben. Ich schaue 
                mir die klassische Dressur zwar unheimlich gerne an, aber die 
                Unterschiede sind letztlich viel zu groß. Das gilt auch 
                für die Kleidung. 
               Apropos: 
                Sie reiten mit Hut und Stiefel, tragen die entsprechende Kleidung. 
                Wie wichtig ist das Cowboy-Image? 
                Schmitt: Im Spitzensport spielt es keine Rolle. Ich bin 
                Sportler, nicht Cowboy. Auch wenn dort der Ursprung liegt, hat 
                der Spitzensport mit dem Klischee überhaupt nichts zu tun. 
                Anders sieht es im Freizeitbereich aus. Da kommt das Flair gut 
                an, da passt es auch, am Lagerfeuer mal das ein oder andere Bierchen 
                zu trinken. 
                
                
              
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